Infopunkt 6:
Was fließt denn da? – Rinnen an einem Flussdelta
In diesem kleinen ehemaligen Steinbruch erkennt man zunächst relativ flach
liegende Schichten aus Sandsteinen, deren Bänke von dünnen Tonlagen unterbrochen werden.
Die Sandsteine sind von unten nach oben zunehmend zerklüftet. Bei genauem Hinsehen
ist ein besonderes Merkmal in der Schichtenfolge zu erkennen: eine schräg liegende,
nach links abfallende Schichtung. Diese Schrägschichtung bildet eine linsenförmige,
bis zu 2 m mächtige Sandschicht aus und nimmt von rechts nach links an Mächtigkeit zu.
Die schräg liegenden Schichten im linken Bereich der Felswand sind durch eine
prielartige Rinne am äußeren Rande eines Deltasystems entstanden.
Solche Sedimentstrukturen entstehen durch mäandrierende Rinnen an den
fingerartigen Ausläufern eines Flussdeltas. Die Strömung,
die sich auch beim Eintritt in das Meeresbecken fortsetzt, schneidet am Prallhang an
und lagert Sediment am Gleithang ab. Dort entsteht die im Aufschluss sichtbare Schrägschichtung,
dabei schneiden sich die Rinnen in das noch lockere Sediment im Untergrund ein.
Bereits abgelagerte Sandschichten werden auf diese Weise erodiert und von der Strömung weitertransportiert.
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